Mal etwas abseits der Darkwave-Pfade hin zu EBM-Gaudicore: "Einfach Einfach"

Einfach mal machen – und zwar im Stau stehend geile neue Musik hören. Oder in der Disco mit neuartigen Substanzen experimentieren. Einfach mal ohne Kopf navigieren und seine Komplexe sein lassen. Das ist möglich, zwar verschreibungspflichtig, aber dafür nicht vom Arzt – es wird getanzt bis der Apotheker an die Theke kommt (sieht man am Cover). Geistreich ist die Art und Weise mit der Formäd Able neue Musik außerhalb von Schubladendenken macht, die man am ehesten mit Gaudi-Core bezeichnen kann. Ihre erste Veröffentlichung „Einfach Einfach“ dringt sofort ins Langzeitgedächtnis, stößt aus dem Hamsterrad und lässt fliegen bis zur Vogelperspektive. Wir sind den beiden unbekannten Künstlern dankbar, den Mut zu haben, nicht aufzustehen, sondern sitzen und anonym zu bleiben. Formäd Able macht Lust auf mehr, es wäre schade zu wissen, dass es zwei durchschnittliche Typen sind die auf Koks Musik machen, noch schlimmer, wenn sie gar keine Musiker wären! Daher gewinnt die Fantasie, wir stellen uns zwei ausgewachsene Humanoiden vor die bis morgens in Berliner BDSM Clubs auflegen und uns mit „Einfach Einfach“ einen Einblick in ihre Welt geben. Aktuell hat ein Künstler sogar einen Remix von diesem Gaudi-Core gemacht und seine Interpretation durch einen Hardstyle-Remix namens „Einfach noch Einfacher“ veröffentlicht.

Die Botschaft der Band „Formäd Able“ reicht von Scheinlosigkeit zum Ziehen einer Line bis zur Aufforderung, keine Pause vor Vier Uhr zu machen – also freut dies auch jeden Arbeitgeber und „Einfach Einfach“ sollte in jedem Betriebsradio gespielt werden – echte Akkordarbeit – echte Musik.

Als Megageil zwischen fanatisch tanzenden kurzen Satzfetzen mit drückenden Bässen gesprochen wird, zeigt sich der Zenith einer neuen Musikkunst, wir fühlen uns live dabei, spüren den Impuls, wollen Mitsingen und finden uns in einem Kopfkino unserer Selbst wieder.

Schwer zu sagen, ob Formäd Able ganz bewusst selbstironisch den Finger in die Wunde der modernen Kunst legt, wo durch zu viel Komplexität vieles urtümliches verloren gegangen ist. Was wir wissen ist, dass „Einfach Einfach“ und sein Remix „Einfach noch Einfacher“ Schlagworte mit Schlagbässen sind, die wir heute nach Vier auf jeden Fall nochmal hören werden.

"Einfach Einfach" ist jetzt zum Streamen auf beliebten Plattformen wie Spotify und YouTube verfügbar und ermöglicht Hörern aus aller Welt, in diese junge Band weiter einzutauchen.

OOPS, they did it again! Mit der "Latexpolizistin"

Betreutes Denken und betreute Lust vereint in Lack und Leder mit einem nackten, knackigen Electronic-Body. So lässt sich Formäd Able´s “Latexpolizistin” beschreiben, bei der man immer mehr zu sehen glaubt je öfter man es hört. Die so vertraut wirkende Tabu-Einbrecherin spielt mit einem, mit ihrem Spielzeug, mit dem Raum und die Temperatur erigiert vor den Käfigboxen ganz von selbst. Da haben es sich die Jungs von Formäd Able beim letzen wilden Hormongefecht nicht nehmen lassen, so manches BDSM Gefühl in ihrem unzärtlichen Tanzhit “Latexpolizistin” einzuknebeln. Ein perverser Spagat aus Harsh EBM und Aggro-Pop, der das Lebensgefühl der 80er multipliziert darf sich ein weiteres Avantgarde-Stück nennen, nachdem mit “Mad Scientist” schon in den Deutschen Alternative Charts Formäd Able einen großen Schritt in den dunkelsten Raum des Darkrooms gegangen ist.

Latexpolizistin ist jetzt zum Streamen auf beliebten Plattformen wie Spotify und YouTube verfügbar und ermöglicht Hörern aus aller Welt, in diese junge Band weiter einzutauchen.

Erster Song out, more to come: Mad Scientist

Das Debüt von Formäd Able trifft einen Nerv wie ein wildgewordener Arzt. 

Eine düstere Ballade, chirurgisch einwandfrei zusammengesetzt aus Aggrotech-Elementen und märchenhafter Erzählung, verleiht den zappelnden Gliedmaßen schauerhafte Endorphine. Die bloße, schwarze Atmosphäre eines ausgelieferten Opfers in den Händen eines verrückten Doktors, der man sich sowohl hingeben als auch befreien will, spielt mit unserem geistigen Auge und übergeistigen Ohr. Hemmungslos harte Elektro-Parts, ein technoider Spannungsbogen und eine Herz-Lungen-Maschine werden zu einem krass mutierten musikalischen Etwas zusammengenäht von dem wir gerne eine Fortsetzung hören!